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Neuseeland Nordinsel

12 Feb 2020
Großer Kauri-Baum
Großer Kauri-Baum

Kontakt mit dem Kauri

Waldbaden kenne ich und mit Bäumen versuche ich mich gerne zu verbinden, wenn ich ganz allein mit einem besonderen Exemplar bin und heute fand ich genau diesen besonderen Baum.

Aber zunächst schlief ich wieder super und ging dann eine Runde im Pool schwimmen. Es gab keine Eile, habe das Zimmer ja noch eine Nacht. Gemütliches Frühstück auf der Terrasse und etwas Nachrichten lesen. Über 1000 Tote nun schon durch das Coronavirus, Merz versucht weiter Kanzlerin zu werden, zum Glück alles weit weg.

Dann machte ich mich auf die Tour von nur 20 km heute. Zunächst fuhr ich zum entferntesten Punkt heute, dem Waiau Kauri Grove. Dort erfuhr ich auf Tafeln, warum es nur so wenige dieser imposanten Bäume, die über 1000 Jahre alt werden können, gibt. Sie geben gutes Holz. Die Maori nutzten einige Bäume für ihre Boote, aber sie lebten noch im Einklang mit der Natur. Erst die Europäer holzten großflächig alles ab. Warum die schönen Exemplare hier stehen gelassen worden sind, weiß man nicht, aber nach dem 2. Weltkrieg, als Holz knapp war, wollte die Regierung diese letzten Bäume fällen. Damals bildete sich so etwas wie eine Bürgerbewegung dagegen und die Bäume wurden tatsächlich unter Schutz gestellt. Ich sah mir zunächst den Zwillingskauri an und ging dann zu der Gruppe mit einem besonders großen Exemplar. Ich war ganz allein, schaffte es mit Handy positionieren ein Foto von dem Baum mit mir als Größenvergleich zu machen und verband mich dann mit dem Baum. Ich schloss die Augen berührte den Baum und spürte einfach und es tat gut. Wie eine ganz tiefe Erdung, kann ich nicht wirklich beschreiben, aber wir hatten irgendwie Kontakt und es tat gut. Mein Hals war plötzlich ganz frei, meine Hände warm und ich fühlte mich unendlich geborgen. Als ich die Augen öffnete, standen zwei junge Männer am Weg, ich weiß nicht, ob sie gerade kamen oder mich beobachtet hatten, aber sie grüßen nur freundlich und ich nehme an, ich strahlte einfach Glück und Zufriedenheit aus. Die Verbindung zum Baum hielt noch lange an, obwohl ich ihn nicht mehr berührte. Auch jetzt spüre ich noch seine Ruhe und Stärke.

Dann ging es ein Stück zurück zum Waiau Falls, einem wieder einmal schönen Wasserfall mit Pool zum Schwimmen und ein paar Mutigen, die den Wasserfall runtersprangen ins Wasser. Leider gab es keine weiteren Wanderwege. Der nächste Stop war der Wasserpark, mehrfach ausgezeichnet und versprach Spaß für alle Kinder bis 84 Jahre. Also das Richtige für mich.

Es war wirklich interessant und lustig. Mehrfach spritzte man sich selbst nass, wenn man irgendwelche Hebel betätigte. Am besten war da die Dusche, mit Pumpe an der stand, Vorsicht, wenn das Wasser kommt, also stellte ich mich hinter den Pfahl der Dusche und pumpte und der Strahl kam dann aber aus dem Baum hinter mir und nicht aus dem Duschkopf. Da es sehr warm war, machte es Spaß. Leider war es sehr leer, keine Ferien mehr. So blieb aber der große Spielplatz, der ja auch für Erwachsene ausgelegt ist, für mich ohne mich zu blamieren. Es gab eine tolle Seilbahn, "fliegende Fahrräder", hohe Schaukeln. Wäre mit anderen zusammen lustiger gewesen, besonders die Wasserspiele, wo man sich gegenseitig nass spritzen konnte, aber hat auch so Spaß gemacht.

Die letzte Station war noch einmal die Mussle Kitchen, wo ich aber nur eine Muschelsuppe aß, um nicht wieder tagelang satt zu sein. War auch lecker. Auf dem Rückweg kaufte ich beim Bäcker noch ein Stück Schokotorte und aß das dann mit einem Tee auf der Terrasse zuhause. Dann gönnte ich mir noch etwas weitere Pause und lesen.

Schließlich brach ich noch mal auf, zum Shellybeach. Hier war jetzt natürlich auch Ebbe, aber der Strand ist hier sandig mit Muscheln, also konnte man gut Wattwandern. Ich lief durch die Prile einmal ganz an die Wasserkante und zurück, beobachtete winzige Fische im Restwasser und ein paar Wasservögel, genoss das Watt und die herrlichen Buchten, alles war fast menschenleer, nur vereinzelt sah ich ein paar Leute auch durch das Watt laufen, weit entfernt. Es war warm, aber nicht zu sehr, das flache Wasser der Prile hatte Badewannentemperatur. Es tat gut. Ich saß dann noch etwas am Strand und sah das Wasser ganz langsam näher kommen.

Nun ist noch Zeit für den Whirlpool hier in der Lodge. Schöner Tag, morgen geht's weiter, aber nicht weit, bleibe noch auf der Halbinsel, Wechsel auf die andere Meerseite und habe noch mal eine gute Suite für zwei Nächte, Genuss pur 😊

13 Feb 2020
Herrlicher Badestrand
Herrlicher Badestrand

Strandtag

Ich nahm Abschied von meiner tollen Lodge indem ich noch mal den Pool und die Küche voll nutzte. Pünktlich um zehn checkte ich aus, alles war wieder im Auto und fuhr über den Berg zur Ostseite der Coromandelhalbinsel. Es gab noch einmal einen spektakulären Blick auf die Bucht und den Ort Coromandel, dann ging es auf der anderen Seite runter und ich kam nach Whangapua. Hier gab es schon einen sehr schönen Strand mit viel Wasser, denn es war gerade ziemlich der höchste Stand der Flut.

Es gab einen Wanderweg zum New Chums Beach, den ich für heute geplant hatte. Ich packte meine Wasserflaschen und machte mich auf den Weg. Die erste Schwierigkeit bildete die Überquerung des Flusses. Ich sah einige, die durchwateten und das Wasser reichte komplett zur Oberkante der Oberschenkel. Nun sind meine Beine nicht die längsten und ich hatte Shorts an, die möglichst nicht komplett nass werden sollten. Ich orientierte mich an der Fuhrt, beobachtete genau, wann hohe Wellen kamen, krempelte die Hosenbeine ganz weit hoch, nahm vorsichtshalber Handy und Autoschlüssel aus den Hosentaschen und im richtigen Moment drei Schritte, durch war ich, Hose trocken, Beine trocknen schnell wieder. Auch der weitere Weg gestaltete sich aufgrund der Flut schwer. Man musste immer mal wieder den richtigen Moment abpassen um nicht von den Wellen getroffen zu werden. Noch schlimmer waren die glitschigen Steine, die den Weg erschwerten. Es kam dann noch ein Baumloch, durch das man krabbeln musste, dann wurde der Weg besser, fast ein normaler Wanderweg. Der Strand New Chums Beach, den ich dann erreichte war die Mühe wert. Herrlich weißer Sand, tolle fast menschenleere Bucht, bis auf die Wanderer, die wie ich hergekommen waren. Ich setzte mich auf einen Baumstamm, der im Schatten lag und entspannte, laß etwas mein Buch im Handy weiter und betrachtete die Wellen. So verging eine ganze Zeit und das Wasser ging allmählich wieder zurück. Dadurch war der Rückweg recht einfach. Auch das Wasser im Fluss reichte mir nun nur noch bis zu den Knien.

Ich wollte nun doch auch noch etwas schwimmen, mein Badeanzug war vom Morgen inzwischen schon im Auto getrocknet und die Bucht, an der ich parkte, hatte schöne Wellen, von denen man sich schaukeln lassen konnte. Die Wassertemperatur muss so bei 20 bis 22 Grad liegen, also schon wieder ganz passabel. 

Es ging dann weiter nach Whitianga zur nächsten Unterkunft. Ist zur Zeit etwas verrückt hier, keine kleinen Zimmer, teure AirBnBs und da fand ich eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern und großer Küche, Bad und Wohnzimmer für nicht viel mehr Geld für zwei Nächte, also wohne ich jetzt wieder sehr luxuriös. Ich bezog die Wohnung und die Avocados, die ich noch hatte, waren genau richtig reif und ich beschloss mal Guacamole zu machen. Es gelang mir mit dem Obst eine Knoblauchzehe durch die Kasse durchzuschmuggeln, eine ganze Knolle wollte ich nicht kaufen. Mit Zitrone, Chilli, Tomaten, etwas Pfeffer ist sie toll geworden und ich aß im schattigen Haus, mit allen Türen offen, denn die Terrasse lag in der Sonne und war viel zu heiß.

Dann nutzte ich mal wieder eine Waschmaschine, die es hier gibt und damit sollte ich jetzt eigentlich gut bis nach Hause durchhalten, noch zweieinhalb Wochen dünne Sachen und dann dicke Wintersachen, die sind ja noch sauber. Heute ist der dritte Monat vorbei, noch sechs Tage Neuseeland, dann kommt schon Hawaii.

Am Abend habe ich mir noch den Ort und Strand hier angesehen. Der Strand ist auch ganz nett, aber jetzt wieder ohne Wasser wegen Ebbe. Es gibt einen Hafen und im Ort die gewohnte Mischung aus Restaurants, Hotels und ein paar Läden, alle geschlossen nach vier Uhr nachmittags.

14 Feb 2020
Unter dem Sand liegen heiße Quellen
Unter dem Sand liegen heiße Quellen

Eigenen Hotpool am Strand gegraben 

Ich konnte den Tag wieder ganz gemütlich starten, ohne checkout-Zeit. Und so nah am Strand bot sich joggen mal wieder an. Bin völlig aus der Form, muss mal wieder richtig trainieren, wenn ich zurück bin 😅

Nachts brauchte ich wieder die dicke Decke, die Häuser sind hier wirklich bessere Zelte, völlig ungedämt, Wandstärke 7-8 cm. Nachmittags ist es drinnen heiß und nachts kalt, dafür wird dann Klimaanlage und Heizung geboten. In Deutschland wäre der einfachste Baustandart besser und das auch fürs Klima. Bevor wir alle unsere Doppelglasfenster gegen Dreifachglas tauschen, sollten hier erst mal mindesten 15 cm dicke Wände und doppelglas eingeführt werden, dann würde man der Erderwärmung schon entgegenwirken und bräuchte im Sommer weder Klimaanlage noch dicke Decken in der Nacht.

Ich konnte auf der Terrasse frühstücken, heute nicht ganz so üppig, aber lecker. Dann konnte ich meine Wäsche abnehmen und zusammenlegen, alle T-Shirts wieder sauber.

Ich fuhr zunächst Richtung Cathedral Cove. Ich fand einen Schattenparkplatz kurz vor dem Strand, wo der Wanderweg begann. Es ist einer der beworbenen Wanderwege und entsprechend voll. Die Nebenwege waren schon angenehmer, aber man war ständig von Menschen umgeben, es waren alle Sprachen vertreten, bayrisch, Ruhrpottdialekt, schwitzerdütsch, schwäbisch und auch ab und zu englisch, französisch und spanisch. Der Weg führte, wie fast immer hier, viel auf und ab. Die Cathedral Cove war wirklich eine große Höhle, fast wie eine Kathedrale. Der Strand war traumhaft, aber voll. Dann kam auch ein Boot, dass die Leute für 15 Dollar übers Meer hierher brachte, dadurch war es noch voller. Ich machte dann auf dem Rückweg noch die Abstecher zum Stingray Beach, der mir viel besser gefiel, vor allem weil er recht leer war. Der zweite Abstecher zur Gemstone Bay führte, wie der Name vermuten lässt, zu einem Steinstrand, der aber wohl gut zum Schnorcheln und Tauchen geeignet ist.

Als ich zurückkam hatte ich Hunger und beschloss mal wieder mittags zu essen (halb zwei). Ich fand ein nettes Restaurant und Brauerei mit vielen schönen Schattenplätzen, wie ein Biergarten. Ich nahm ein Probierglas Ale und eine Portion Rippchen, sehr lecker.

Nun wurde es langsam Zeit für Strand und Wasser. Ich fuhr rund 10 km weiter zum Hot Water Beach. Auch hier hatte ich Glück, fand nicht nur einen der wenigen kostenlosen Parkplätze, sondern auch noch unter einem Baum mit Schatten. Am Strand laß ich, dass es heiße Quellen unter dem Strand gibt mit 60-70 °C. Das Wasser dringt am Strand nach oben. Wenn man bei Ebbe an den richtigen Stellen buddelt, füllt sich das Loch mit warmem Wasser. Es war nicht schwer zu erkennen, in welchem Strandabschnitt sich die Quellen befanden. Unzählige Leute waren dort am buddeln. Ich fragte einige in ihren Löchern, ob das Wasser warm sei, aber es waren nur Löcher mit kaltem Wasser. Ich zog mich erstmal um, legte meine Sachen auf die Decke und Handtuch drüber und ging dann weiter die Löcher ab. Endlich fand ich das erste, wo man mir sagte, ja, dass ist warm hier. Durch Zufall kam gerade eine Gruppe mit einer Führerin, die erklärte, wie man die richtige Stelle zum Graben findet. Man muss den nassen Sand nach warmen Stellen Abtasten und dann dort graben. So fand ich schnell meine Stelle und begann mit den Händen zu buddeln. An einer Stelle war es richtig heiß. Ich musste das Loch so graben, dass immer genug kalter Sand ausgegraben wurde, sonst wurde das Wasser zu heiß. Ich lieh mir dann auch mal einen Spaten, und bald hatte ich ein schönes Loch in dem ich sitzen konnte im badewannenwarmen Wasser mit heißem Einlauf an einer Stelle. Ich grub immer weiter. Dann ging ich zwischendurch mal ins Meer abkühlen in den Wellen und hatte Glück, mein Loch hatte sich noch niemand anderes geholt. Ich grub noch etwas weiter und schließlich konnte ich bequem darin liegen. Ich wechselte noch mal zum Meer und zum Pool und dann noch mal Wellen. Als ich zurückkam waren zwei junge Männer dabei meinen Pool weiter auszubauen. Ich erklärte ihnen, wie sie die Temperatur optimal hinbekommen und überließ ihnen mein Loch. Dann erklärte ich noch einer Frau, die vergeblich überall grub und nur auf kaltes Wasser stieß, wie sie die richtigen Stellen finden konnte und zeigte ihr eine schöne Stelle, die schon eine Weile verlassen war. Es hat viel Spaß gemacht.

Eine halbe Stunde fuhr ich dann noch nach Hause und nach einmal duschen, um den ganzen Sand vom Körper zu bekommen, sitze ich im Schatten auf meiner Terrasse und genieße Honigmelone und Kokoswasser, bin noch satt von Mittags, da reicht ein kleines Abendbrot.

Ich muss noch planen, wohin es morgen geht und was ich die letzten Tage in Neuseeland noch machen will. Die letzten Tage haben viel Ruhe und Erholung gebracht, aber ab morgen wieder etwas preiswertere Unterkünfte, auf Dauer ist der Luxus zu teuer. 

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