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Kanada

14 Jan 2021

letztes Youtube-Video

Auch die Reise quer durch Kanada im Winter findet sich auf Youtube als Diashow mit Musik.
3 Mar 2020

Jetzt geht es in den Winter

Nach den vielen Sommermonaten geht es jetzt in den beginnenden Frühling bzw. noch Winter in Kanada.
4 Mar 2020
Weiße Berge rings um die Stadt
Weiße Berge rings um die Stadt

Vancouver, Stadt mit Skigebiet

Ich war um halb acht wach und fühlte mich auch ganz richtig in der Zeit. Zum Frühstück hatte ich zunächst nur Tee, konnte ja nachts nichts mehr einkaufen. Also ging ich los, um unterwegs etwas zum Essen zu finden. Das lokale Einkaufszentrum ist sehr überschaubar und von Fastfood geprägt. Ich suchte nach einer Bank, bzw. Geldautomat und trat mitten auf der Straße auf eine große Nuss oder ähnliches, was ich nicht gesehen hatte, knickte um und fiel lang auf die Straße. Zum Glück dick angezogen, aber das Knie tat etwas weh und ich kam etwas schwer hoch. Ein Passant war gleich neben mir und half mir. Ein anderer zeigte dann auf den Übeltäter auf der Straße, über den ich gestolpert war. Nach ein paar Minuten ging es ganz gut weiter, ich fand einen Geldautomaten und habe nun auch kanadische Dollar, die ich allerdings bisher nicht brauchte, da man alles mit Karte bezahlen kann.

Um die Ecke war gleich der Eingang zum Skytrain, einer Art Hochbahn und ich fand schnell am Automaten das Tagesticket und war nun gut ausgerüstet, um Vancouver zu erforschen. Gleich nach der ersten Station sah es sehr interessant aus, da ist ein großes Technikmuseum, aber bei dem schönen Wetter wollte ich lieber draußen etwas unternehmen. Ich lief am Ufer entlang und kam zur nächsten Station, stieg noch mal in die Bahn und fuhr ins Zentrum. Dort lief ich einfach ziellos durch die Straßen, fotografierte einige schöne Plätze und fand schließlich ein nettes Restaurant für Brunch.

Es war inzwischen nach elf und das Steak mit Eiern und Obst, Kartoffelecken und Toast war genau das was mir vorgeschwebt hatte. Ich schaute mit dem Restaurant-WLAN, wo ich als nächstes hin könnte, der Stanley Park war mir gestern im Flugzeug empfohlen worden. Ich sah dann aber eine Busverbindung zum Skigebiet, das noch etwas weiter lag und dachte: "Das ist doch eine Idee, raus aus der Stadt in die Natur". Die Busse fuhren fast pünktlich und nach gut einer Stunde und einer schönen Fahrt über die Lions Gate Bridge war ich an der Gondelstation. Eine Bergfahrt sollte 59 Dollar kosten, das war mir für ein Panorama Foto dann doch etwas viel und ich hatte auch weder Mütze noch Handschuhe dabei, wäre wohl etwas zu kalt geworden ganz oben, also schaute ich nach Wandermöglichkeiten. Und die fand ich.

Es gab einen tollen Park und ich lief parallel zum Bus etwas zurück Richtung Stadt. Es gab tolle Fotopunkte und der Wald war schön, wenige Besucher, tolle Wasserfälle. Ich war dann schon ziemlich k.o. und froh mich im Bus wieder etwas ausruhen zu können. Es ging zurück in die Stadt, wo ich dann auch nicht mehr viel laufen wollte. Auf dem Weg zur Bahn entdeckte ich den Seabus, eine Fähre, die im Ticketpreis meiner Tageskarte enthalten ist und fuhr einmal hin und zurück, genoss die Aussicht, aber leider waren die Fenster zu schmutzig um gute Fotos zu machen. Dann fuhr ich erst mal zurück in mein Einkaufszentrum, besorgte wieder Lebensmittel fürs Frühstück, diesmal zum Kochen, warmes Frühstück im Winter. Damit schaffte ich es gerade vor dem dunkel werden nach Hause, wo ich etwas ausruhen konnte, Blog schreiben, etc.

Über Google suchte ich nach Crablegs, denn die sind in Kanada und Alaska am besten, darauf hatte ich mich schon eine Weile gefreut. Ich fand auch ein Restaurant das vielversprechend aussah. Noch mal mit dem Zug in die Stadt und ein Stück Bus, insgesamt 30 Minuten. Es klappte perfekt und ich aß ein Pfund Crablegs, kleiner gab es nicht. Zusammen mit Kartoffeln und Maiskolben gekocht und mit flüssiger Butter serviert. Es gab ein Plastiklätzchen und Einweghandschuhe und eine gute Schere, mit der man alles was nicht mit Händen und Zähnen zu knacken war öffnen konnte. Gute Idee, besser als sonst die Nussknacker. Dann entdeckte ich noch die recht gute Lunchkarte, alles etwas preiswerter bis vier Uhr, und es gibt dort sehr viele Meeresfrüchte, vielleicht eine Idee für morgen. Gut gestärkt und glücklich lief ich zurück durch die fast weihnachtlich beleuchteten Straßen bis zur Bahn und fuhr nach Hause. Ist zwar nicht mehr Sommer, aber trotzdem sehr schön hier. In der Unterkunft sind auch nette Leute, die meisten wohnen länger, ist auch richtig gut. 

5 Mar 2020
Heute Regen und schlechte Sicht
Heute Regen und schlechte Sicht

Regentag in Vancouver 

Heute war schon am Morgen der Himmel grau. Zum Glück hatte ich den Tag gestern gut genutzt.

Beim Frühstück versuchte ich erstmal herauszubekommen, von welchem Bahnhof, denn mein Zug startet, das steht leider nicht auf dem Voucher. Es ist nicht sehr weit, eine Bahnstation, aber vorher 12 Minuten laufen. Also lieber UBER für den Rücken, dürfte auch nicht viel teurer sein als die U-Bahnfahrt. Ich sah mir den Bahnhof schon mal an und fragte am Counter nach, alles sollte planmäßig klappen zwei Stunden vorher einchecken, also morgen um ein Uhr mittags da sein.

Dann fuhr ich weiter in die Stadt und suchte eine Mall und dort Telefonläden, möchte nicht eine Woche ganz ohne Netz sein. Ich fand einen guten Laden, netten Verkäufer, er baute mir die Karte ein. Für knapp 30 Euro habe ich wieder vollen Internetzugriff, kann Google Maps wieder immer nutzen, schauen welche Busse fahren und WhatsApp senden und empfangen. Fühlte sich richtig gut an, ich war wieder vollständig, verrückt, wie abhängig ich bin 😂

Es regnete inzwischen ziemlich stark so richtig schöner Landregen, aber ich wollte trotzdem zum Stanley Park, fuhr mit dem Bus und lief mit Schirm den Küstenweg. Der Frühling ist angebrochen, ich sah erste Blüten. Ich sah mir die Sammlung von Totempfählen an und fand im Shop ein T-Shirt und einen Sweater. Dann war es mir aber doch zu nass und ich beschloss den Nachmittag im Science Museum zu verbringen, der Bus fuhr durch und ich hatte noch zweieinhalb Stunden Zeit, bevor es um fünf Uhr schloss. Es war sehr gut, ganz viele Sachen zum Ausprobieren, eine kurze Vorstellung einiger Experimente. Die Zeit verging sehr schnell, den Außenbereich schaffte ich gar nicht, aber da regnete es ja auch. Dann brachte ich erstmal den Rucksack mit den Shirts nach Hause, ruhte mich kurz aus und startete dann nochmal Richtung Kino. Vor dem Film aß ich noch ein Fischtaco und ein vegetarisches Taco, im Food Bereich der Mall, unter dem Kino. Ab morgen gibt es wieder first class Essen im Zug. 

Der Film war gut, "the call of the wild" oder "Ruf der Wildnis", wie er auf deutsch heißt. Verrückt, Google zeigt mir die Filmtitel hier auf deutsch an, die im Kino hier auf englisch laufen. Letzte Nacht hier, der Weg von der U-Bahn ist mir inzwischen schon so vertraut, als wäre ich schon ewig hier, dabei sind es nur knapp zwei Tage. 

6 Mar 2020
noch einmal Zug
noch einmal Zug

Noch einmal Zug

Mit dem Zug geht es einmal quer durch Kanada bis nach Toronto, wo ich mir die Niagarafälle noch ansehen will.

Heute war mal wieder Zeit zum Joggen. Das Wetter war toll, blauer Himmel Sonnenschein, und alle Schneeberge ringsum waren wieder zu sehen. Der Park an der Unterkunft war nicht sehr groß, aber ich lief dreimal um den kleinen Forellenteich und damit eine gute halbe Stunde. Aber ich habe extrem an Kondition verloren.

Dann kochte ich ganz gemütlich mein Frühstück und aß in Ruhe. Nun musste ich alles Gepäck sortieren, alles was nicht im Zug nötig ist in die große Tasche, den Rest in die Kühltasche, die schön groß ist, und in den Rucksack. Es war noch Zeit und zum ersten Mal seit vier Monaten fand ich Gelegenheit und ein Klavier, um einmal etwas Orgelspiel zu üben. Ich hatte das Gefühl, dass nichts mehr geht, aber nach einer Weile kamen einige Erinnerungen wieder und zwei Lieder schaffte ich dann wenigstens einmal fehlerfrei durchzuspielen. Dann wurde mein Zimmer neu hergerichtet, ich räumte mein Gepäck in den Aufenthaltsraum, trank noch einen Tee und las etwas.

Ich rief mein UBER- Taxi und pünktlich kurz nach eins war ich am Bahnhof. Das schlimme bei der zweiten Fahrt ist, dass man Erfahrungen hat. Und obwohl der Checkin sehr nett war, ich meine Tasche schnell los war, es Tee und Kekse in der Buisinesslounge des Bahnhofs gab, fiel mir wieder ein, wie toll es in Perth war, mit frischen kleinen Kuchen und einem Musiker, der Programm machte, ein wenig besser halt. Aber ich freue mich sehr auf die Fahrt. Dinner habe ich um fünf gewählt, lasse das Mittag weg, bis auf ein paar Kekse und dann nachher bestimmt gut hungrig.

Mit einer halben Stunde Verspätung ging es los. Und dann sehr langsam, immer wieder Stops, nach eineinhalb Stunden waren wir immer noch im Bereich der Stadt Vancouver. Laufen wäre auch nicht langsamer bis dahin. Die Kabine ist ungefähr gleich groß, wie die in Australien. Anstelle der zweiten Sitzbank, auf der nachts das Bett aufliegt, gibt es aber ein mit einem Sitzplatz verdecktes Klo. Daneben, wie im anderen Zug das Waschbecken mit einem herab klappbaren Tisch, wenn man das Becken nicht braucht. Neben den Kabinen gibt es aber auch normale Sitzplätze, die man wohl nachts zum Schlafen umklappen kann, wahrscheinlich etwas preiswerter. Großzügiger ausgestattet, sind die Mehrpersonenkabinen mit eigener Dusche. Aber jeder Wagen hat hier auch eine schöne große Dusche. Alle fünf bis sechs Wagen gibt es ein Restaurant und einen Barwagen. Es gibt Obst, Kekse, Tee, Kaffee und Wasser jederzeit frei dort für alle.

Ich habe mich gemütlich eingerichtet und kann nun viel Lesen, Spielen und wenn wir mal fahren aus dem Fenster schauen. Einfach entspannen, Musik hören und dann Essen gehen. 

Ich habe wieder einmal großes Glück. Es ist der erste Zug seit sechs Wochen, der wieder fährt. Es gab wohl irgendwelche Blockaden, die alle Fahrten behinderten. Es ist gut warm im Zug, zum Glück habe ich auch T-shirts eingesteckt. Bei meiner Tour durch den Zug, habe ich ein Glas Sekt vom Kellner geschenkt bekommen, hatte es wohl versehentlich eingegossen und schenkte es mir, statt es wegzuschütten 😍

Um fünf Uhr ging ich zum Dinner, Suppe, Salat, drei Hauptgange und zwei Desserts zur Wahl. Dazu frische Brötchen und Butter. Wasser war dabei und zum Abschluss gab es Tee. War lecker, ich saß mit zwei Engländern und einer Kanadierin an einem Tisch. Nette Unterhaltung und endlich fuhren wir auch mal etwas schneller. Es wurde schon dunkel und ich kehrte in meine Kabine zurück. Es ist nicht die Klasse des australischen Indian-Pacific, aber alles sehr gut und die Landschaft soll traumhaft sein und immer wieder anders. 

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