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Neuseeland Nordinsel

9 Feb 2020
Das Dorf der Hobbits
Das Dorf der Hobbits

Hobbiton

Nachts wurde es mal wieder richtig kalt und die Häuser hier sind gar nicht gedämmt, Fenster einfaches dünnes Glas, aber ich fand zum Glück noch eine Decke. Der Tisch war schon für mich zum Frühstück gedeckt und ich bekam noch ein paar frische Gartenpflaumen mit, sonst war es eins der nicht ganz so guten AirBnBs.

Ich setzte das Navi auf Hobbiton und hatte reichlich Zeit. Auf dem Weg hielt ich noch an einem Wasserfall und war trotzdem über eine Stunde zu früh dort. Aber ich konnte umbuchen und eine Stunde früher die Führung mitmachen. Mit dem Bus ging es bis zum Dorfeingang, dort sind ständig mehrere Touren unterwegs. Es war trotzdem möglich fast jedes Haus zu fotografieren. Es wurden interessante Details erzählt, z. B. das der Baum über der Hütte von Bilbo künstlich ist, und dass aus den Apfelbäumen, die dort wachsen für den Film Pflaumenbäume gemacht wurden, indem alle Blätter und Äpfel entfernt wurden und mit Draht Pflaumen und Blätter angebracht, für eine Scene von nicht mal 3 Sekunden 😂

Es gab dann noch ein Getränk gratis, sogar Bier oder Cidre. Dann ging es im Bus zurück zum Parkplatz, zwei Stunden, die sehr schnell vergingen und mit 59 Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen sind, aber offensichtlich beliebt genug, dass alle Führungen voll werden. Ich finde, es gehört zu Neuseeland dazu. 

Dann fuhr ich zu meiner neuer Unterkunft in Te Aroha, schönes Haus, schöner Garten, nettes Zimmer, nette Leute. Ich ruhte mich erst mal im Garten etwas aus und trank eine Salbeitee, der Halz kratzt immer noch etwas.

Ich fuhr dann kurz in den Ort und wanderte zum Aussichtspunkt des Mount Te Aroha, wirklich spektakulärer Blick. Nach der einstündigen Bergtour war ich mal wieder beim Inder. Ich bestellte mittelscharf, aber es war sehr sehr scharf. Jetzt sollten auch die letzten Viren ausgebrannt sein. Eigentlich wollte ich dann noch ins Spa, aber die haben hier nur private Pools für mindestens zwei Leute und ein freier Hot Pool ist wohl gesperrt, weil es einen Unfall gab. Aber es gibt wohl noch mehr in Coromandel, wo ich morgen hinfahren. Dort habe ich mal wieder ein Hostel/Hotel für drei Nächte.

10 Feb 2020
Auf der Brücke über den Waitaweta River
Auf der Brücke über den Waitaweta River

Wunderschöner Urlaubstag

Heute früh habe ich mal wieder etwas früher ausgecheckt, die Gastgeber mussten zu einer Beerdigung fahren und um 9 Uhr weg. War o.k., ich habe trotzdem bis halb acht gut geschlafen und dann nur Müsli mit Obst gefrühstückt, war noch etwas satt von dem Inder gestern. Beim Frühstück bekam ich ein paar Tips für Coromandel und einen Wanderweg auf dem Weg dorthin. Dort fuhr ich dann auch gleich hin, nach Karangahake. Es ist ein altes Bergbaugebiet, wo Gold abgebaut wurde um 1900. Es existieren noch ein paar Fundamente und Reste der kleinen Betriebsbahn, das machte den Weg besonders reizvoll.

Ich cremte mich gegen die Sonne und obwohl es noch ziemlich kalt war, beschloss ich keine Jacke mitzunehmen, inzwischen weiß ich wie schnell es warm wird. Ich packte also nur meine Wasserflasche ein und lief los. Erst versuchte ich einen Rundweg, aber der führte gegenüber der Straße entlang und war mir zu laut. Nach kurzem Blick auf Googlemaps entdeckte ich einen anderen Rundweg, der allerdings nicht ausgeschildert war. Er begann aber mit dem Weg zum Wasserfall, mit zwei Stunden ausgeschildert. Zuerst sah ich mir in Ruhe die Ruinen und Schautafeln dazu von der ehemaligen Abbauanlage an, dann ging es weiter immer den Schienen nach durch mehrere Bahntunnel. Gut dass das Handy auch eine Taschenlampe hat😃

Dann ging es am Fluss entlang zu einigen größeren Pools und zwei kleinen Wasserfällen. Nun begann der spannende Teil, des nicht ausgeschilderten Weges. Es ging durch einen weiteren recht langen Tunnel. Eine Gruppe folgte mir und so hatte ich eine Taschenlampe im Rücken, die mir half ohne Lampe zu gehen. Der Weg war ein kleiner Bachlauf und es war nicht einfach trockene Füße zu behalten. In der Mitte des Tunnels entdeckte ich ein Glühwürmchen und zum ersten Mal konnte ich den Faden an dem das Licht hängt, im Schein der Lampe erkennen. Am Ende des Tunnels sollte eine Brücke sein, aber ich sah keine und fragte die Gruppe hinter mir. Die kannten den Weg, waren aus der Gegend und erklärten mir, dass die Brücke weiter vorn kommt. Wir gingen eine Weile zusammen. Auf der anderen Seite führte der Weg durch den Wald erst leicht, dann steil nach oben. Ich ging etwas schneller und hängte die Gruppe wieder ab, die Frauen unterhielten sich ziemlich lautstark und ich konnte die Ruhe des Waldes nicht mehr genießen. Ich hörte die Stimmen noch lange hinter mir langsam leiser werdend. Dann war ich wieder allein, der Weg auf Googlemaps stimmte ziemlich exakt. Nach ungefähr einer Stunde Waldweg kam ich an eine atemberaubende Aussicht auf die Schlucht und die Berge ringsum. Dann ging es noch eine Stunde weiter bergab über Bäche und unzählige Wurzeln zurück zum Parkplatz. Es war einer der schönsten Wanderwege die ich je gelaufen bin.

Ich aß zwei Pflaumen aus meinem Vorrat und fuhr los Richtung Lodge. Auf dem Weg sollte es kurz vor Coromandel eine Muschelküche geben, die mir von den Gastleuten am Morgen empfohlen worden war. Ich wäre auch unterwegs irgendwo eingekehrt, aber es gab nichts außer Fastfood. Der Weg an der Küste entlang war sehr kurvig und man konnte meist nur 50 bis 60 km/h fahren. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich Mussel Kitchen, denn die machten um 4 Uhr zu und es war inzwischen halb vier. Ich nahm eine Portion Muscheln (1kg, kleiner gab es nicht) in Weinsoße. Sie waren wieder riesig, dreimal so groß wie in Europa, lecker und in einer entdeckte ich eine kleine Krabbe. Die Bedienung meinte, dass sei nichts besonderes und dank google erfuhr ich dass es eine kleine Krabbenart gibt, die in Muscheln als Parasit lebt. Reisen bildet auf vielerlei Weise.

Nun konnte ich die letzten 5 km zu meiner Unterkunft fahren, ein kleiner Palast für drei Tage. Drei Betten, kleine Sitzecke, Fernseher mit Sky, voll ausgestattete Küche und Bad. Dazu kleiner Pool und Hot Whirlpool (leider mit normalem Wasser) und eigene kleine Terasse. Mal ein paar Tage Luxus. Im Supermarkt füllte ich dann meine Vorräte auf, muss ich ja diesmal nicht jeden Morgen ins Auto laden, sondern kann im Kühlschrank bleiben. Habe wieder bayrisches Bier, weil die große Flasche halb so teuer ist wie einheimisches Bier in kleineren Flaschen. Aber auch wieder Kokoswasser und die guten Chillinüsse, die sind lecker und recht gesund. Ich habe übrigens noch nicht zugenommen, also vielleicht ein halbes Kilo, aber das ist normale Schwankung, in der letzten Unterkunft gab es eine Waage.

11 Feb 2020
Ausblick vom Eyefull Tower
Ausblick vom Eyefull Tower

Entspannung ohne Ortwechsel

Ein Morgen ohne packen und Navi. Ganz entspannt habe ich ausgeschlafen und dann bin ich joggen gegangen, Berg hoch und runter und kurz zum Strand. Dann erfrischen im Pool. Das große Frühstück musste ausfallen, ich war noch immer satt von den Muscheln gestern. Gegen zehn dann etwas Müsli, zur zweiten Tasse Tee. Ganz entspannt machte ich mich dann auf den Weg zur Driving Creek Bahn. Die elf-Uhr-Bahn fuhr gerade los, das nächste Ticket war für 12:15 Uhr zu haben. Die Wartezeit konnte man toll vor einem Erklärvideo verbringen. Der Erbauer der Bahn war Töpfer und baute den Ton in den Bergen selbst ab. Dafür entwickelte er die Bahn in den 70er Jahren. Später kaufte er mehr Land dazu und bepflanzte das Gebiet mit einheimischen Pflanzen und bemühte sich die Einwandererpflanzen zu entfernen. Die Bahn baute er dann irgendwann aus, und beförderte erste Touristen für 5 Dollar. Er liegt inzwischen auf dem Berg begraben, die Bahn fährt an seinem Grab vorbei.

Es ging dann recht abenteuerlich mit der Bahn nach oben. Das Gelände ist nicht wirklich geeignet dafür. Es gab etliche Weichen und Endstücke, wo der Zug dann rückwärts fuhr. Dabei gab es auch zwei schöne Aussichtspunkte, wo der Zug über dem Abgrund hielt und kehrt machte. Am Ende der Bergtour steht ein großes Holzrondel mit Aussichtsplattform. Nach 15 Minuten ging es dann wieder zurück.

Ich fuhr in mein Zimmer und machte mir das geplante Frühstück nun als Lunch, Chillibohnen mit zwei pochierten Eiern und Toast. Ich konnte schön auf meiner Terrasse essen. Nachmittags wollte ich eigentlich eine Fahrradtour machen, aber die Fahrräder hier, die man gratis leihen kann, waren nichts für mich. Reine Herrenräder mit langem schmalen Sattel, nach 3 km brachte ich es zurück. Also fuhr ich mit dem Auto an den Strand, aber wie an der Nordsee gibt es hier starke Ebbe und Flut und das Wasser war weit weg. Ich versuchte dann etwas Wattwandern, war nicht ganz einfach, die Tonerde vom Berg scheint auch im Meer vorzuherrschen, sehr glipschig und man versinkt schnell. Ich konnte trotzdem am Rand ein ganzes Stück laufen und entdeckte unzählige winzige Krebse. Es gab tolle Aussichten. Zum Schwimmen muss dann der Pool noch mal reichen 😀

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