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Meine Weltreise

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Down under - im Känguruland

18 Dec 2019
Überflutungsgebiete, alle ausgetrocknet
Überflutungsgebiete, alle ausgetrocknet

Unendliche Straße 

Ich hatte mir das ehrgeizige Ziel gesetzt bis zur Fähre nach Fräser Island zu fahren, fast 400 km, weil es auf dem Weg nichts gab, was eine zusätzliche Übernachtung gelohnt hätte.

Früh ging ich erst noch in den Pool und schwamm, wie meist, ganz allein. Dann machte ich mir mein Frühstück vor meiner Hütte und brach so gegen halb zehn auf. 

Die erste Station war der Meridian, der die Tropen von den Subtropen trennt. Nun bin ich also aus dem Tropen raus und bleibe es bis Februar auch. Es war etwas bewölkt und damit nicht so heiß. Ich gönnte mir noch einen kleinen Umweg zum Mt. Lacron, einem markanten Berg, den man auch hätte besteisteigen können, aber nach Bergtour war mir heute auch bei nur 33 Grad nicht, so blieb es bei einem netten Foto.

Ich füllte an einem Stand am Straßenrand meine Obstvorräte wieder auf, fand leider heute keinen netten Gratiskaffe oder -tee.

Die Landstraße zog sich heute gefühlt unendlich und auch die netten Schilder am Straßenrand z. B. mit Trivial-Pursuit-Fragen machten irgendwann keinen Spaß mehr. Mittags hatte ich einen kleinen Umweg zu einem schönen Stausee mit Picknick eingelegt, aber irgendwie war ich 10 Minuten nach jedem Stop wieder müde vom Fahren.

Um vier Uhr Nachmittags erreichte ich endlich Urangan und fuhr direkt zur Jugendherberge. Es gab auch Einzelzimmer, aber die Luxusvariante mit Bad und Sofa und Terrasse, wirklich gut, besser als Motel-Zimmer war recht teuer. Ich konnte mich trotzdem nicht zum einfachen preiswerteren Zimmer (ohne Bad, Klimaanlage, Kühlschrank, Fernseher) durchringen. Nach der Fahrt wollte ich ein wenig Luxus, und es ist noch im Budget. Ich konnte auch gleich den Ausflug nach Fraser Island morgen mitbuchen und werde um halb acht hier am Eingang abgeholt.

Da ich mittags nur ein paar meiner balinesischen Erdnüsse und beim Obstkauf zwei Aprikosen gegessen hatte, war ich nun sehr hungrig und die Küche der Herberge hat gerade geöffnet und die vegetarische Pizza ist echt lecker, und mal was ganz anderes als sonst.

Ich muss noch mal kurz los zum Supermarkt und dann bummel ich noch etwas am Hafen. Bin gespannt auf morgen, der letzte teure Tagesausflug.

19 Dec 2019
Der vielleicht schönste Strand der Welt
Der vielleicht schönste Strand der Welt

Fraser Island 

Ich habe das Paradies gefunden. Zumindest den schönsten Strand, den ich je gesehen habe.

Aber vom Anfang, der Bus kam etwas verspätet und fuhr zu einem anderen Hafen als den, wo ich wohne, aber alles hat gut geklappt, um halb neun fuhr das Schiff los nach Fraser Island. Ich traf an Bord ein deutsches Paar, das gerade mit dem Camper Australien abgefahren ist und Sonntag rechtzeitig für Weihnachten zurück fliegt. Als wir die Insel erreichten, standen verschiedene Busse bereit und wir mussten den für das bunte Plastikkärtchen finden, das wir zuvor erhalten hatten. Ich hatte die blaue Tour.

Der Allrad-Bus fuhr los und zunächst war der Untergrund noch fest, nur wie ein Waschbrett von den vielen Bussen und Autos. Dann begann der Sand. Alle Straßen sind reine Sandpisten, teilweise tief eingefahren und ich verstand warum nur Geländewagen auf der Insel erlaubt sind. Es ging auf und ab und unser Fahrer trat gut aufs Gas und eine Achterbahnfahrt ist eine Kinderrei gegen diese Fahrt. Ich saß ziemlich weit vorne, aber hinten juchzten die Leute bei jeder größeren Bodenwelle. Hier machte das Anschnallen im Bus absolut Sinn. Es ging zunächst einmal quer über die Insel zu einem großen Hotelkomplex. Dort gab es die erste kurze Toilettenpause.

Anschließend ging es zum Strand und aufgrund der Hinweise, dass man am Strand 80 fahren durfte (durch die Insel nur 40), dachte ich nun käme eine richtige Straße, aber nein, wie fuhren auf dem Strand und erreichten mitunter die 80 km/h. Es ging durch kleine Priele und bei einem hatte sich der Fahrer wohl verschätzt, das Wasser schlug gegen die Front und ein Schwall schaffte es tatsächlich ins Innere und lief zwischen unseren Füßen nach hinten. Schlimmer war aber, dass wohl die Elektronik was abbekommen hatte. So mussten wir zurück zum Hotelkomplex fahren und den Bus wechseln. Leider hatten wir eine Menge Zeit dadurch verloren. Der Fahrer fuhr nun noch schneller, und die nächsten Stopps fielen wohl etwas kürzer aus. Es ging zunächst zu einem Schiffswrack, dass dort seit fast hundert Jahren vor sich hin rostet.

Dann ging es zu den Color Sands, einer bunten Sandsteinformation, die von den Aborigines als Körperfarbe verwendet wurde. Von dort ging es zu einem Flusslauf, wo wir etwas ins Wasser konnten. Im Meer konnte man leider trotz unendlichem tollen Strand nicht schwimmen, wegen der Haie hier. Aber im Fluss konnte man sich treiben lassen, wie in einem Strömungskanal im Schwimmbad, hier aber durch den echten Urwald. Hier hätte ich gerne mehr Zeit verbracht. Es ging zurück zum Hotelkomplex zum Mittagsbuffet, das sehr gut war. Ich aß einen großen Salat mit vielen Extras und Reis mit Gemüse und Fisch, etwas indisches Curry und frisches Brot mit Butter und Obstkompott.

Dann ging es wieder ins Inselinnere. Dort ging die Führung zu Fuß ungefähr eineinhalb km durch den Dschungel und war sehr gut und informativ. Wir sahen einen großen Leguan. Dingos zeigten sich an dem Tag nicht, es sollen aber 200 - 290 auf der Insel leben.

Dann ging es endlich zum absoluten Highlight dem Lake Mckenzie. Der See, recht hoch auf der Insel gelegen besteht wohl nur aus reinem Regenwasser. Er war so blau, wie auf Postkarten, und umgeben von ganz weißem, feinem Sand, hinter dem Sand der Urwald und Palmen. Ein Traum. Das Wasser war ganz warm und weich, reinstes Trinkwasser. Ich verbrachte die Zeit im Wasser so lange wie möglich, bevor der Bus abfahren musste, um die Fähre zu erreichen. Es war ein Traum und am liebsten wäre ich geblieben, aber am See war Campen verboten. Aber wenn ich noch mal nach Australien kommen sollte, würde ich ein Allradauto mieten und mit Campingausrüstung mindestens drei Tage auf der Insel bleiben und einen ganzen Tag nur an diesem See verbringen.

Leider mussten wir zurück und erreichten mit erneuter schneller Fahrt über die Sandpisten rechtzeitig die Fähre, die schon mit den Passagieren der anderen Touren gefüllt war.

Kurz nach sechs war ich wieder in meinem Luxusherbergszimmer. Nach kurzer Pause beschloss ich den Pool noch zu nutzen und schwamm ein wenig und träumte von dem tollen See nur zwei Stunden zuvor. Was für ein schöner Tag wieder einmal. 

20 Dec 2019
Strand von Noosa
Strand von Noosa

Sonnenküste erreicht

Heute habe ich mal bis halb acht ausgeschlafen. Dann ging ich in den Pool und schwamm eine halbe Stunde und parkte mein Auto um, in den Schatten. Dann hatte ich Vogelbesuch beim Frühstück. Zwei ungefähr amselgroße Vögel, aber schwarz, weiß und grau gemustert kamen auf meine Terrasse und erfreuten sich an ein paar Körnchen Müsli, die ich ihnen hinwarf. Um halb zehn hatte ich dann alles wieder im Auto und es ging weiter Richtung Noosa Beach.

Die Fahrt gestaltete sich sehr angenehm. Es gab eine ruhige Nebenroute zum Pacific Highway und es ging durch angepflanzte Nadelwälder. Es war leicht hügelig und erinnerte mich sehr an den Harz, aber noch menschenleerer und größer. Dann kamen kleine Orte, ich fand erstmals über Google maps die nächste Toilette, da es keine Rastplätze gab an der kleinen Straße. Kurz vor eins erreichte ich Noosa Beach und war entsetzt über die Massen an Menschen, aber ich hatte Glück, fand einen Schattenparkplatz für 4 Stunden.

Die Schulferien in Australien haben begonnen und alle fahren nach Noosa Beach. Ich lief dann zu den wichtigsten Aussichtspunkten des Nationalparks, aß zwei große Sushirollen und dann ging ich im Meer baden. Hier ist es schon etwas kälter, keine Feuerquallen mehr. Für die Haie kommt man nicht weit genug raus, wegen der Brandung und es sitzen Bademeister und passen auf.

Ich war froh, dass ich kein Quartier hier gebucht hatte, es war mir zu voll und zu teuer. Am Strand schaute ich dann nach Quartieren und fand ein AirBnB nur 30 km weiter in Coolum Beach für 30 Euro. Gleich eingebucht und es war ein weiterer Glücksgriff, ganz nette Frau vermietet ein Zimmer in ihrem Haus. Ist zur Zeit allein, hat einen 50% Sohn, der gerade nicht da ist. Ich konnte ein wenig Platz im Kühlschrank und Gefrierschrank bekommen und bezog schnell das Zimmer. Dann ging ich zu Fuß die 10 Minuten zum Strand und allen Restaurants etc. vom Ort.

Es gab einen kleinen Markt, vielleicht eine Art Weihnachtsmarkt. Der Strand hier ist herrlich leer und genauso schön wie Noosa Beach. Schließlich fand ich einen Mexikaner für das Dinner mit einem Chilli-Schokoladenmosse zum Dessert. Nichts spektakuläres heute aber ein toller Tag, an dem alles gepasst hat. Ein Tag, einfach zum genießen und glücklich sein. 

21 Dec 2019
Im Lichtertunnel
Im Lichtertunnel

Weihnachtliches Brisbane

Ich habe mit meiner Gastgeberin zusammen gefrühstückt. Sie hatte ähnliches wie ich, mag auch eher etwas gesündere Ernährung. Ich fuhr dann erst noch mal an den Strand, fand einen Schattenparkplatz und ging kurz im Meer baden. Es waren wieder schöne Wellen.

Dann ging die Fahrt weiter zur Gingerfaktory. Es war ein riesiger Verkaustempel mit Kinderspielplatz, Eisenbahn und anderen Vergnügungen, etwa wie Karls Erdbeerhof in Deutschland. Ich machte die Fabrikführung mit. Dort war es aber recht ruhig, denn erstens ist Samstag und zweitens Weihnachtsschließzeit, also keine Produktion. Es war trotzdem ganz spannend und die riesigen Kessel mit Ingwer beeindruckend. Bei der Verkostung gab es eine kleine Auswahl der Produkte aus dem Shop und Tips, wozu Ingwer so alles passt.

Dann ging es ein ganzes Stück auf dem Pacific Highway weiter, der langsam die Größe einer deutschen Autobahn erreichte, erst mit vier, später mit sechs Spuren. Ich sah den ersten Stau in Australien, nach einem Auffahrunfall auf der Gegenfahrbahn. Ein braunes Touristenschild wies auf einen Aussichtspunkt und ich fuhr raus. Es ging ein 700 m Weg zu Fuß bergauf und eigentlich war der Weg wegen der hohen Waldbrandgefahr gesperrt, aber es war weit und breit kein Rauch zu sehen und so ging ich hoch. Mich begleiteten noch zwei Männer, die die Warnung ebenfalls ignorierten. Wir wurden mit einer traumhaften Aussicht belohnt.

Weiter ging es zum Bee Gees Way in Redclife. Eine nette Ausstellung zum Leben und Werdegang der Band. Dort fand ich wieder einen schönen Schattenparkplatz und genoss noch einmal ein Bad im Meer, diesmal mit ruhigen Wellen, auf denen ich schön schaukeln konnte.

Schließlich führte das letzte Stück heute nach Brisbane, wo ich gestern noch ein sehr preiswertes Zimmer gebucht hatte. Ist klein und mit winzigem Fenster, aber sonst gut, Kühlschrank, alles für Selbstmachfrühstück da und Klimaanlage und Fernseher und schönes eigenes Bad und zentral gelegen. Ich lief zum nächsten Supermarkt und besorgte noch etwas Joghurt und Obst für die nächsten Tage. Nach etwas Pause zog ich dann los, um die Stadt zu erkunden.

Am Flussufer war viel los. Es gibt ein Strandbad, wie in so vielen Orten hier, und da herrschte gut Betrieb, daneben auf dem Spielplatz auch und es gab eine große Auswahl an Imbissständen, Marktstände für alles mögliche und Restaurants aller Nationen, auch ein Münchner Bräu mit Maßkrügen und deutsche Backwaren mit Pfefferkuchenhäusern. Auf der großen Wiese am Fluss saßen viele Menschen und sahen Richtung Fluss, als ob sie auf etwas warteten. Ich fragte eine Frau und sie erklärte mir, dass es um acht Uhr ein Feuerwerk gibt. In einer Arena daneben lief eine Weihnachtsshow und um 08:30 pm sollte es noch eine geben, für die noch Tickets verfügbar waren. Ich ging nach unten an den Fluss und fand einen tollen Platz für das Feuerwerk. Es war eine tolle Vorstellung, abgestimmt auf die Weihnachtslieder dazu.

Ich kaufte mir dann noch ein Ticket für die Show für 5 Doller und es war eine schöne Aufführung, alles etwas poppiger als bei uns aber gute Sänger und Tanzeinlagen. Hat sich gelohnt. Auf dem Weg zurück wurde im Strandbad immer noch intensiv gebadet. Aus verschiedenen Richtungen hörte ich immer wieder Musik. Es ist Samstag, Ferien, und Weihnachten ist hier nicht besinnlich. Aber hat alles Spaß gemacht. Vielleicht schaue ich mir das Feuerwerk morgen nochmal an, findet noch mal morgen und übermorgen statt. 

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