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Hawaii

22 Feb 2020
Grand Canyon von Hawaii
Grand Canyon von Hawaii

Der Grand Canyon von Hawaii

Heute habe ich etwas Frühstück improvisiert. Ich hatte gestern vom Restaurant einen großen Pappbecher (Eisbecher) und einen Plastiklöffel mitgenommen. Eine halbe Papaya habe ich entkernt, geschält und in Stücke geschnitten dazu eine kleine Banane. Dann passte noch etwas Müsli und das Joghurt ergab einen Berg. Ich musste vorsichtig mischen immer wieder etwas abessen, aber es ging. Der Tee war komplizierter. Ich versuchte es mit der Kaffeemaschine, aber das Wasser wurde nur heiß und lief durch, wenn der Kaffeefilter eingesetzt war und der roch furchtbar nach Kaffee, das Wasser wäre für Tee ungeeignet. Also suchte ich nach der Küche im Haus. Ich  rief, aber keiner antwortete. Das Haus ist ein einziges Chaos und in der Küche verging mir aller Appetit. Meine Hütte scheint das einzige zu sein, dass regelmäßig sauber gemacht wird. Ich fand schließlich die Microwelle auf der Veranda, neben den Waschmaschinen. Sie sah benutzbar aus. Ich stellte meine Tasse Wasser hinein und nach einer Minute war es heiß. Tee habe ich noch ausreichend dabei.

Nun konnte es losgehen, diesmal die Küstenstraße in die andere Richtung. Ich hatte den Nationalpark an der Westseite der Insel in Googlemaps eingegeben und die reine Fahrzeit sollte fast zwei Stunden betragen. Ich beschloss erst zu diesem äußersten Punkt zu fahren und anderes auf dem Weg für die Rückfahrt zu lassen. Ich kam gut voran und noch vor elf war ich am Eingang des Nationalparks, aber es ging nur mir Vierradantrieb weiter. Ich versuchte die ersten zwanzig Meter mit meinem Mietwagen aber das ging nicht. Ich lief ein Stück, aber es war nichts spektakuläres zu entdecken. Also beschloss ich zum ersten Abzweig auf dem Rückweg zu fahren, der Canyonroad, vielversprechender Name. Die Straße führte über endlose Serpentinen nach oben und landeinwärts. Bald entdeckte ich erste Schluchten mit rotem Untergrund und grünem Bewuchs. Erste Fotostops folgten. Dann kam ich zu einem kostenpflichtigem Parkplatz mit einem Weg und war erschlagen von der Schönheit der Aussicht. Das Wetter war perfekt, mal keine Wolken, die die Sicht trübten. Ich fuhr die Straße dann noch etwas weiter, fand weitere Aussichtsplätze und machte eine kurze Wanderung zu einem Forellensee, wo zur Zeit Angelverbot herrscht, soll wohl erst Nachwuchs geben für die Angler. Dann lief ich noch einen kleinen Naturpfad mit weiteren spektakulären Blicken in den Canyon und fuhr schließlich die Straße wieder zurück. Kurz vor der Küstenstraße erreichte ich eine Papayaplantage mit Verkauf.

Im nächsten Ort, Kaumakini war eine Art Volksfest mit Lifemusik und allerlei Ständen. Es gab eine Seebrücke, die aus der Zeit stammt, als auch das russische Fort hier bestand und damals Schiffanlegeplatz war. Im Ort aß ich leckere Fischtacos, angeblich die besten in Hawaii, waren auch wirklich lecker mit frischen gebratenen Fischstücken und Reis. Es war inzwischen schon nach drei Uhr und ich hatte ziemlichen Hunger. Ich gönnte mir dann noch ein Eis am Strand bevor ich weiter fuhr.

Als nächstes kam ich zu den Resten eines russischen Forts von 1815, Fort Elisabeth. Es sind aber nur Fundamente und ein Rest einer Treppe vorhanden. Nächste Station war die Kaffeerösterei mit eigener Plantage. Leider war die letzte Führung schon gestartet, also probierte ich nur ein paar Sorten und war wieder sehr wach. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschloss ich, nicht mehr zum Wasserfall opeka'a falls, zu fahren, Wasserfälle, hatte ich ja auch schon eine ganze Menge. Dafür hielt ich am schönsten Badestrand der Insel. Herrlich weicher goldener Sand, blaues Meer und hohe Wellen. Ich sprang etwas in den Wellen, ließ mich raus und rein spülen und schaute dann noch den Surfern eine ganze Weile zu. Die Dämmerung setzte ein und mit dem letzten Rest Tageslicht erreichte ich meine Unterkunft. Morgen früh muss ich dann gleich zum Flughafen, der Flug geht zwar erst um 12, aber mit Fahrzeit, Tanken und einchecken muss ich um neun los. Es ist mein Firstclassflug, weil es nichts preiswertes mehr gab und für 15 Dollar mehr habe ich etwas Luxus, mal sehen ob der Luxus auch für Frühstück vor dem Abflug reicht.

23 Feb 2020
Auch Bärchi durfte 1. Klasse fliegen, der Platz neben mir blieb leer
Auch Bärchi durfte 1. Klasse fliegen, der Platz neben mir blieb leer

First Class Flug

Heute strahlte die Sonne schon früh, eigentlich schade, gerade heute zu fliegen, wo die Sicht so toll wäre für Landausflüge, aber beim Flug tat die Sicht auch gut. Ich fuhr ohne Frühstück gegen neun Uhr los, hielt noch zweimal kurz für ein Foto und Google leitete mich am Verkehr aber damit auch an den Tankstellen vorbei. So war ich an der Abfahrt zum Flughafen, ungetankt. Ich drehte noch mal ab, fuhr in den Ort und stellte fest, tanken ist hier nicht so einfach. Funktioniert nur mit Vorkasse und ich hatte keine Ahnung, wieviel Galonen ich brauche.

Zum Glück war da eine nette Angestellte, die mir half. Das Auto hatte gar keinen Tankdeckel und das absichtlich, wie ich bei der Rückgabe erfuhr. Beim Losfahren an der Tankstelle merkte ich, dass ich noch gar nicht ganz voll getankt war. Ich erklärte das bei der Rückgabe und es war o.k. Beim nächsten Auto in Maui wählte ich Vorkasse, das heißt der Tank ist bezahlt und ich kann das Auto beliebig leer zurückbringen, kostet 30 Euro, Sprit ist in Amerika immer noch preiswert. 

Dann ging es zum Einchecken und es machte Spaß mein Firstclassticket zu nutzen. Gepäckschlange einfach überspringen, schneller durch die Kontrollen und dann ab in die Lounge. Es gab mehrere Sorten grünen Tee, leider zu essen nur Salzgebäckknabbertütchen, ich frühstückte ca. 5 bis 6 Tütchen, ich hatte nur noch 40 Minuten bis zum Einchecken und wollte nicht noch was anderes draußen suchen. Dazu zwei Tee, dann für den Weiterflug und als Notverpflegung unterwegs noch 4 Tütchen und ein paar Teebeutel eingesteckt, bin ja noch eine Weile unterwegs und die nächsten Flüge sind wieder Touristenklasse 😂

Beim Einchecken durfte ich als erste an Bord. Sitzplatz 1A. Großer, komfortabler Ledersitz. Auf dem Flug gab es dann eine bessere Getränkeauswahl mit Bier und Wein und ich nahm einen MaiTai, dazu gab es noch ein Knabbertütchen. Es war tolle Sicht und wir überflogen drei Inseln, die ich gut erkennen konnte. Hat schon was, das mal zu genießen. Nach der Landung hatte ich aber richtigen Hunger, es fehlte eindeutig Eiweiß, nur Kohlehydrate machen definitiv nicht satt. Also fuhr ich erst mal in den Ort, es war ja auch nach eins inzwischen, Mittagszeit.

Es gab ein nettes Einkaufszentrum mit Restaurants. Dann ging es zur Unterkunft und ich glaube, jetzt bin ich richtig in Hawaii angekommen, tolle Anlage, schönes Zimmer mit Netflix Fernseher, eigenes Bad, ganz nettes Begrüßungsschreiben der Gastgeberin, die wohl viel arbeitet und nur selten zu hause ist. Ein ganzes Fach im Kühlschrank ist für mich frei, ich darf kochen und es ist alles sauber.

Ich wollte ein wenig die Gegend erkunden und lief mit leerem Rucksack los, damit ich gleich was fürs Frühstück einkaufen kann. Zuerst ging ich runter zum Strand, der in 5 Minuten erreichbar ist. Ich watete durchs warme in ruhigen Wellen fließende Wasser den Strand entlang. Es ging dann wieder ein Stück hoch zur Straße und an einem Fruchtstand kaufte ich eine halbe Papaya, eine Mango und eine unbekannte Frucht, wie eine kleine Orange, soll wie Limette sein, mal probieren. Dann erreichte ich das Einkaufs- und Restaurantviertel hier und ein Mexikaner lockte mit Happy hour. Ich hatte Durst und gönnte mir ein Bud light vom Fass. Dazu bekam ich ein paar Nachochips mit leckerer Tomatensoße gratis. Die Bedienung war sehr nett und an der Bar lernte ich ein Paar kennen, das ganz begeistert von Deutschland war, sie waren dort wohl im Urlaub und schwärmten wie schön Deutschland sei.

Im Supermarkt fand ich dann noch Kokoswasser für den Abend und Joghurt fürs Frühstück, dann lief ich zurück zur Unterkunft. Ich wollte unbedingt noch mal ins Meer und die Sonne war schon recht niedrig. Ich schaffte es noch, etwas zu schwimmen, und da hier nur ganz kleine Wellen sind, kann man richtig schwimmen, dann war die Sonne nur noch wenige Zentimeter über dem Meer. Ich ging raus und wie die anderen am Strand versuchte ich den Sonnenuntergang zu fotografieren, was hier wohl am besten geht. Plötzlich rief eine Frau aufgeregt und zeigte Richtung Sonnenuntergang und da sah ich es auch: da draußen sprangen Wale. Sie schienen die Sonne für die Nacht zu verabschieden, es war so toll, das zu sehen.

Hawaii ist wirklich etwas Besonderes. 

24 Feb 2020
Rückseite der Road to Hana (piilany Highway)
Rückseite der Road to Hana (piilany Highway)

Road to Hana 

Das wichtigste "To Do" auf Maui ist die Road to Hana. Empfohlen wird der Rundweg mit der Road to Hana und dann auf der anderen Seite weiter, einmal rund um den Berg Haleakala.

Heute früh war der Himmel klar und ich beschloss vor der Road noch ein wenig den Berg selbst hinauf zu fahren, es war ein Abzweig der Road und schnell hatte ich eine gute Aussicht. Ich kam an einen Platz, wo gerade Gleitschirmspringer starteten und plötzlich waren überall Wolken. Ich fuhr noch ein Stück weiter, aber dann ging es wieder einmal nur mit Allradantrieb weiter. Ich lief ein wenig durch den Wald auf einem Trail, aber nur eine halbe Stunde, ich hatte ja noch die Road vor mir. Es war ein wenig wie in den Alpen und in der Höhe bereits recht kühl. War aber toll, ich fand eine schöne Blume, die dort im Wald wie Unkraut wächst und steckte sie mir ins Haar. Ich glaube die Luft hier ist mit irgendwelchen Glückshormonen angereichert. Man fühlt sich einfach glücklich und Blumen im Haar fühlen sich gut an 😍, oder es ist der Aloha Virus.

Ich fuhr auf der Straße ein Stück entlang und kam zu einem Weingut mit Verkostung und einem netten Restaurant. Es war halb eins inzwischen und nach einer kurzen Verkostung eines Weins aß ich Rinderrippchen mit Salat und Reis und fütterte mit etwas Reis ein paar Spatzen und einen exotischen Vogel mit rotem Kopf. Dann ging die Road so richtig los. Es war faszinierend, erst erinnerte die Landschaft an Irland, dann kamen Lavafelder und später Wald und dann Regenwald.

Ich hielt in einem Dorf auf dem Weg an einem Fruchtstand, wo ich für 1 Dollar drei Bananen frisch von Baum mitnahm. Die Straße war nicht nur kurverreich, an vielen Stellen einspurig und schließlich nur noch eine Schotterpiste. Kurz vor Hana nahm der Gegenverkehr sehr stark zu, die Fahrer in der Gegenrichtung auf der Strecke. Mit einigen Fotostops brauchte ich drei Stunden bis Hana. Der Ort selbst besteht aus ein paar Restaurants und Andenkenläden. In der Fruchtplantage mit Restaurant und Verkauf trank ich etwas Limettenwasser und nutzte die Toilette. Langsam war ich k.o., es war vier Uhr und die kurvenreichen eigentliche Road to Hana lag noch vor mir, nochmal zwei Stunden, plus Weg zur Unterkunft. Die Straße war aber in sofern besser, dass sie vollständig asphaltiert war und um diese Zeit kaum noch Gegenverkehr an den vielen einspurigen Stellen. Es kamen noch einige Wasserfälle und die Landschaft war fast vollständig Regenwald. Es regnete wieder einmal und dann wurde ich aber mit einem tollen Regenbogen über dem Meer belohnt. Ich hielt noch kurz am Supermarkt, und kam schließlich völlig erschöpft an meiner Unterkunft an. Inzwischen war es dunkel. Die Straße hat es wirklich in sich, morgen mache ich weniger. 

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