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Meine Weltreise

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Ein wenig Asien schnuppern

20 Nov 2019
Massageraum
Massageraum

Relaxtag

Mein Rücken ist verbrannt und am ganzen Körper finden sich Pusteln, wohl von Sandflöhen oder Quallen, so genau weiß das keiner. Und ich google lieber nicht weiter, Horror, was es alles geben kann. Ein wenig erinnert es an Pocken, aber wird schon besser, glaub ich. Strand und Schnorcheln lasse ich aber weiter besser aus, schade, es war ein einmaliges Erlebnis. Aber die Naturmittel hier sind gut. Ich werde gut mit AloeVera frisch vom Strauch versorgt. Zusätzlich habe ich mir eine Massage und eine Fußreflexzonenmassage gegönnt. Danach viel Ruhe und ausruhen im WLAN - Restaurant und Hängematte auf meiner Terrasse. Ist heute extrem schwül, der Vulkan hängt in Wolken, alle hoffen auf etwas Regen. Ab drei war ich dann im Pool, dort ließ es sich aushalten, sonst einfach grausam heiß am Nachmittag. Ab fünf wird es immer erträglicher und am Abend angenehm. Habe dann noch ein Session QiGong in dem großen Yogaraum hier gemacht, leider wollte sich niemand anschließen, aber war auch allein sehr gut. Noch gut Fisch essen und schon ist wieder ein Tag vorüber. 

21 Nov 2019

Umzug ins Landesinnere

Der Rücken und Ausschlag werden langsam besser. Früh um sieben war ich noch mal am Strand, bin Richtung Klippen gelaufen, wo man auch gut Schnorcheln können soll. Dort wo die Felsen beginnen wollte ich gerade mit den Füßen ins Wasser gehen als ich ein ca. 5 cm großes schwarzes Tier vor mir fliehen sah. Ich konnte nicht genau erkennen, ob es eine Spinne oder ein schwarzer kleiner Krebs ist, aber plötzlich wimmelten zig solcher Tiere um mich. Sie waren am Übergang vom trockenen zum nassen dunklen Sand, und erst zu sehen, wenn sie sich bewegten. Ich verzichtete auf das Schuhe ausziehen und im Wasser waten und flüchtete mich in den trockenen Sand weiter oben.

Genug Meer auf Bali, zum Glück war der Umzug ins Inselinnere bereits geplant. Nach einem letzten tollen Frühstück, einer Stunde im Pool und Packen ging es dann mit dem Auto los.

Wir hielten unterwegs an einer Kaffeeplantage und dort konnte ich nicht nur Kaffee- und Kakaopflanzen bewundern, sondern auch die speziellen Tierchen, die die Kaffeebohnen essen und wieder ausscheiden, was den ganz besonderen Kaffee ergeben soll. Aber auch andere exotische Kaffeemischungen und Tees gab es zur Auswahl. Ich bekam ein Tablett mit Proben und einer Karte mit Erklärungen für alles. Besonders lecker war der Kokosnuss- und der Vanillienkaffee.

Dann ging es weiter zum neuen Resort am Fluss. Alles sehr schön hier, es ist nicht ganz so abseits, ich habe ein Restaurant um die Ecke und kann auch ins Dorf laufen, ca. 1,5 Kilometer. Vielleicht leihe ich mir morgen einen Motorroller und erkunde die Gegend ein wenig. 

Heute erst mal noch etwas Pool und dann in der Kühle des Nachmittags vielleicht etwas laufen und zu Fuß die nähere Umgebung erkunden.

Ich lasse wirklich nichts aus. In dem Kaffeeladen gab es Candlenuts zu kaufen, die ein wenig wie Macadanianüsse aussehen. Ich nahm ein Tütchen mit. Vor dem Pool kostete ich dann eine und fand sie recht bitter, nicht wie andere Nüsse, also legte ich den Rest erst mal in den Schrank, aß noch ein paar Erdnüsse und ging dann zum Pool, wo es auch WLAN gibt. Dort googelte ich dann diese misteriöse Nuss und Adrenalin pur: "Hoher Blausaureanteil, niemals roh essen, ist gekocht oder geröstet ein Gewürz". Sofort spürte ich Panik und stürzte zum Empfang, zeigte die Nüsse und Google und erklärte, dass ich eine roh gegessen habe, aber zum Glück wurde ich beruhigt, eine ist wohl nicht schlimm, ist ähnlich wie bei Bittermandeln oder rohen grünen Bohnen, geringe Mengen sind harmlos. Inzwischen war ich im Pool, noch etwas die Gegend erkunden und esse zu Abend, alles ok, Panik umsonst, zum Glück :-)

22 Nov 2019

Letzter Tag Bali

Morgens um fünf wurde ich von den Tempelgesängen geweckt und von unterschiedlichen Tempeln waren sie fast den ganzen Tag zu hören. Anfangs war es nett, aber langsam nervt es. Nach einem guten Frühstück beschloss ich eine kleine Bergtour auf der kaum befahrenen Straße hier zu unternehmen. Ich konnte einen Blick in eine Schule werfen, sah ein Huhn auf einem Baum, viele tolle große Schmetterlinge, Hühner mit Kücken, die vor mir flohen und viele Reisfelder und Kokospalmen und Mimosen am Straßenrand. Mit Wasserflasche ging es in der Hitze immer höher. Schließlich erreichte ich ein kleines Restaurant mit einer unbeschreiblichen Aussicht auf das ganze Tal. Ich beschloss zusätzlich etwas zu trinken und fragte nach Kokosnuswasser. Der Besitzer sagte wenn ich etwas Zeit hätte, geht es. Und dann ließ er jemanden die Palme hinaufklettern um mir eine frische Kokosnuss zu pflücken. Sie wurde mit etwas Deko und Strohhalm serviert. Mit Trinkgeld zahlte ich 25.000, also 1,60 Euro. Ich schlürfte sie leer und genoss dabei die Aussicht unterhielt mich ein wenig mit dem Wirt, ich war der einzige Gast. Ich lief dann bergab zum Resort und fragte, ob ich mir einen Roller leihen könnte. Klar, es waren genug da, aber Helme in meiner Größe nicht. Was soll's, fahren ja hier alle ohne. Mir wurde kurz erklärt, wie er fährt und dann fuhr ich die ersten Meter. Es war so ungewohnt, die Straßen voller Löcher, der Linksverkehr, kein Helm, Sandalen und T-Shirt. Kaum war ich die ersten hundert Meter auf der Straße gefahren, merkte ich, wie ich am ganzen Körper zitterte. Das war zu viel Abenteuer für mich. Ich wendete und buchte statt des Rollers lieber noch eine Massage nach etwas Zeit am Pool. Am Nachmittag, als es etwas kühler wurde, wanderte ich dann noch einmal los, diesmal in den Ort und besuchte die Weberei. Sehr eindrucksvoll, hier ist alles noch Handarbeit, aber nur lokaler Vertrieb, keine Kinderarbeit. Ein Teenager erklärte mir, dass er hier nach der Schule arbeitet. Es gab eine Kiste für Spenden, und ich hoffe so kommen mit dem Verkauf zusammen Löhne heraus, die ein einigermaßen Leben ermöglichen. Ich kaufte mir dann ein Wasser bei einer lokalen Konkurrenz zu KFC und entdeckte den ersten Hinweis auf Abkehr von Plastik auf Bali. Ich lobte die Aktion und der Verkäufer stimmte mir zu. Zurück ging es immer noch unter den Gesängen vom Tempel, die langsam zu viel wurden. Am Pool entdeckte ich noch eine riesige gelbschwarze Spinne in einem entsprechend großen Netz. Sind halt die Tropen. Zum Glück werden die Räume gut gereinigt und ich schlafe unter einem Moskitonetz. Morgen geht es dann weiter nach Australien. Ich hoffe, meine Tasche hällt noch einen Flug durch. Amazon hat geschrieben, dass sie den Kaufpreis erstattet haben, aber vom Verkäufer habe ich noch keine Antwort, ob ich die Tasche vernichten soll, oder wirklich zurück senden.

Abschied von Asien, aber irgendwie bin ich froh die dritte Welt wieder zu verlassen. Es ist toll, die Menschen sind nett, aber irgendwie freue ich mich auf dekadente Zivilisation. Vielleicht bin ich einfach zu alt inzwischen, um in den Zauber hier wirklich ganz einzutauchen, so wie ich zu ängstlich war, um mit dem Roller umherzufahren. Aber ich bin froh um jede Stunde, die ich hier erleben durfte. 

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