Meine Reise um die Welt
Jetzt auch als Buch
Ziemlich viel vorzubereiten und zu planen
Nur noch drei Monate, bis es losgeht. Die Flüge sind gebucht, erste Impfungen, eine folgt noch nächste Woche. Das Visum für Neuseeland macht noch technische Probleme, die anderen sind fertig. Krankenversicherung und extra Reisekonto für kostenloses Bargeld und bezahlen weltweit abgeschlossen. Nach einiger Recherche habe ich die ADAC-Auslandskrankenversicherung als günstigste und beste für mich entdeckt. Die Versicherung geht immer nur für volle Monate. Die letzten zwei Tage habe ich dann keinen Versicherungsschutz, ich hoffe, dass da nicht gerade was passieren wird, möchte aber für zwei Tage nicht extra einen ganzen Monat bezahlen. Die beste Kreditkarte war zu der Zeit für mich die Karte der DKB-Bank. Damit hat man keine Gebühren bei Auslandseinsatz der Karte und das gilt auch schon für Buchungen wie einige Flüge bei auf Hawaai, die ich direkt im Vorfeld in Dollar bezahlt habe. Einige Hotels und AirBnBs sind gebucht und zwei lange Bahnfahrten.
Es bleibt noch einiges zu tun. Vorfreude ist schon reichlich vorhanden.
Meine tolle Reisetasche/Rucksack/Rollkoffer ist da!
Scheint genau das zu sein, was ich gesucht habe. Ich kann es auf Rollen ziehen, viel Platz in unterschiedlichen Fächern. Ich kann es als Rucksack auf dem Rücken tragen. Bin gespant wie es sich auf der Reise bewährt.
Ganz allein?
Seit einigen Jahren fahre ich allein in den Urlaub. Oft werde ich da erstaunt gefragt: "Das machen Sie ganz allein?". Ja, das Leben hat mir einen tollen Partner geschenkt, mit dem ich viele gemeinsame Reisen machen konnte und auch sonst sehr glücklich war, aber dann funktionierte es nicht mehr. Und nun lebe ich allein. Ist nicht immer ideal, aber für mich besser, als in einer Beziehung auszuhalten, die nicht mehr funktioniert. Ich bin nicht der Typ, der meint, sofort eine neue Beziehung zu brauchen, es stehen auch nicht Single-Traum-Partner im Überfluss zur Verfügung. Also mache ich das beste draus. Und wenn ich allein leben kann, dann kann ich auch allein reisen.
Und so habe ich in den letzten Jahren einige Fahrradtouren an der Elbe, Nord- und Ostsee, an Weser und Aller und dem R1-Radweg unternommen. Ich war mehrfach allein im Skiurlaub, und ich habe mit einer Gruppe die Alpen überquert. Es ist anders als früher mit meinem Mann und viele Jahre dazu mit meiner Tochter. Aber so ist das Leben, immer wieder neu und anders.
Ich freue mich auf diese Erfahrung. Ich glaube fest daran, dass ich Hilfe finde, wenn ich Hilfe brauche. Ich weiß, dass ich gerade allein viele Kontakte habe und Fremde schnell zu Vertrauten werden. Ich habe immer die Reisen für uns gemeinsam geplant und genieße nun auch nur noch für mich selbst verantwortlich zu sein und nicht auch für andere. Es entstresst.
Allen ängstlichen Zweiflern rufe ich zu: Versucht es selbst. Es kann das Leben bereichern. Es stärkt das Selbstvertrauen. Es muss ja nicht gleich die Weltreise sein, ich habe auch mit einer Radtour von ein paar Tagen begonnen.
Gegen alles geimpft und alle Visa komplett
Es ist zwar noch etwas Zeit, aber ab nächste Woche gehen meine Kurse wieder los und die Zeit rast so schnell, dass ich froh bin über alles was erledigt ist. Bin jetzt auch gegen Thyphus und Hepatitis geimpft und damit alles was nötig ist.
Das Visum für Neuseeland hat auch endlich geklappt, einschließlich Touristenabgabe, die man dort ab 1. Oktober zahlen muss, um ins Land zu kommen.
Erstes Auto in Perth ist auch reserviert, das heißt eigentlich das dritte Auto. Recherche im Internet versprach sehr günstiges Fahrzeug, aber nach Buchung wurde ich stutzig wegen einiger Beurteilungen und nach Rücksprache mit billiger-Mietwagen.de per Telefon habe ich die Buchung dann schnell wieder storniert, kann wohl im Schadensfall sehr teuer werden oder zu jahrelangem Streit führen über Rückzahlung der Kaution (3.000 Euro) trotz eigentlich "alles abgedeckt-Versicherung". Dann versehentlich einen Schaltwagen erwischt, möchte ich bei Linksverkehr dann lieber nicht auch noch, aber immerhin hat der ADAC gut und schnell telefonisch den Wagen gewechselt in einen Automatik zum gleichen Preis. Ist alles ganz schön kompliziert und zeitaufwändig. Aber trotzdem Vorfreude wächst :-)
Noch zwei Monate
Nun sind es noch zwei Monate bis zum Abflug. Inzwischen ist auch die Zeit in Hawaii genau geplant und gebucht. Die Flüge zwischen den Inseln sind günstig und mit einiger Suche hab ich auch bezahlbare und trotzdem recht gute Unterkünfte über AirBnB gefunden.
Der Mietwagen für die Tour von Cairns nach Sydney ist auch gebucht. Der Rest hat Zeit bzw. ich lasse mich dann auch unterwegs inspirieren.
Meine Kurse sind angelaufen. Für QiGong gab es leider wieder zu wenige Anmeldungen, dafür für Yoga viele auf Warteliste. So wird wohl ein Kurs noch geswitscht, damit alle Teilnehmer bei Yoga mitmachen können und ich einen Kurs mehr halten kann, wenn auch mit anderem Inhalt als geplant. Langsam werde ich Yoga-Profi, was eigentlich nie geplant war :-)
Es kommt noch ein schönes Sommerwochenende, bevor es dann wohl endgültig herbstlich wird. Ich hoffe noch auf einen goldenen Oktober und wenn es dann richtig ekliges nasskaltes Herbswetter wird, kann ich in den Sommer zurück abheben. Die Vorfreude ist riesig inzwischen.
Kompensationszahlung für die Flüge
In der aktuellen Debatte ist es natürlich schon eine Überlegung, ob die Flüge zu rechtfertigen sind, um einmal all das zu sehen, was es vielleicht in 50 Jahren gar nicht mehr gibt.
Ich unterstütze also mit der Kompensationszahlung für meine Flüge Umweltprojekte, die ich ohne meine Reise wohl nicht unterstützt hätte. Hoffentlich kommt es bei den Menschen an, werden Wälder aufgeforstet und andere sinnvolle Aktionen. Ich konnte verschiedene Optionen wählen und fahre nun mit etwas besserem Gewissen.
Dazu nutze ich auf zwei langen Strecken auch die Bahn. Ich unterstütze die einheimische Bevölkerung indem ich meist in AirBnBs übernachte und auch regional einkaufe und esse vor Ort. Wie auch hier, werde ich große Ketten wie McDonalds meiden.
Aber ich bin kein Engel, völlig klimaneutral ginge es nur zu Fuß oder mit dem Rad und das ist für mich zur Zeit keine Option für diese weite Strecke. Hawaii wäre dann ja auch gar nicht erreichbar.
Mit dem Blog kann ich aber vielleicht auch ein Bild vermitteln von den Orten, vom Leben dort, von den Landschaften und Menschen und damit dafür sorgen, dass ich nicht nur mit meinen Augen alles sehe, sondern andere mitnehme, ohne dass sie selbst dafür reisen und damit Emisionen erzeugen.
Neues Handy für die Reise
Noch ein Monat bis ich mich aus Wulferstedt verabschiede
Die Zeit vergeht. Ich hatte Angst, dass die Flüge immer teurer werden und nun habe ich gesehen, dass es noch immer genug Flüge gibt, ich könnte noch zu den gleichen Konditionen nach Singapur fliegen.Konnte man nicht ahnen.
Vielleicht liegt es ja auch an der neuen Klimadebatte oder Mitte November ist einfach eine günstige Zeit. Es bleibt damit Hoffnug, dass das Flugzeug nicht ausgebucht ist und ich vielleicht etwas mehr Platz auf der langen Strecke habe.
Ich sehe mit gemischten Gefühlen auf diese lange Zeit. Ich werde keine Vorweihnachtszeit mit Glühwein und Weihnachtsfeiern, mit Plätzchen und Weihnachtsgeschichten erleben. Statt dessen wird es heiß und wohl auch öfter regnen, hoffentlich keine Überschwemmungen oder Tsunamis. Aber es wird so viel zu sehen geben, dass ich wohl nichts vermissen werde. Statt Wintersport diesmal Sommerulaub. Ein wenig Angst fährt mit. Ich bin gerüstet mit Gürteltasche und Brustbeutel, geimpft und erfahren im Reisen, trotzdem so lange, so weit weg, war ich noch nie.
Ich hoffe, hier läuft alles seinen guten gewohnten Gang. Mein Haus wird betreut und wird mich hoffentlich im März wieder unbeschadet empfangen. Wertgegenstände gibt es dort keine. Meine Eltern reisen hoffentlich die ganze Zeit virtuell mit mir und genießen den Blick durch meine Fotos auf die Welt. Das ist wohl das wichtigste, dass wir uns alle im März gesund wiedersehen.
Ich hoffe, es gelingt mir in allen Situationen die Ruhe zu bewahren. Genug Übung mit QiGong und anderen Entspannungsverfahren habe ich ja. Aber ich kenne mich. Schnell kann aus einer Kleinigkeit eine gefühlte Katastrophe werden. Insofern ist die Reise ein Training. Ich werde versuchen mir vorzustellen, was ich einem Klienten raten würde, und hoffe ich schaffe es dann mit Gelassenheit auch unerwarte Hürden zu meistern.
Es ist keine echte Expedition, wie noch vor hundert Jahren. Es gibt überall Zivilisation und theoretisch kann ich in ein bis zwei Tagen von überall wieder nach hause kommen. Aber ich möchte natürlich alles bis zum Ende erleben, was ich geplant habe.
Nur noch zwei Wochen
Die Planung steht und der Termin rückt immer näher. Ganz schön ungewohnt, einem Großteil von Reisedokumenten nur als App oder sonst irgendwie ohne Papier zu haben. Bin gespannt ob das alles klappt, aber auch froh nicht so viel Papier mitzuschleppen, das wichtig ist.
Bei den Flügen ist es wohl vor allem der Reisepass der zählt. Ansonsten hat man eine Reservierungsnummer. Finair hat mich angemailt, es ist erstaunlich, was alles inzwischen im Voraus buchbar ist, was früher mal zum Flug ganz normal dazu gehörte. Aber für die Umwelt ist es vielleicht auch besser, wenn man nicht von jedem Flug einen neuen Kopfhörer und Augenklappe mitnimmt, die dann doch nur irgendwo in einer Ecke vergammeln. Ich bin gut gerüstet, mit Nackenkissen, Tablett und Handy mit reichlich Musik, Büchern, Spielen und Filmen.
Ich erinnere mich noch an unsere Reise nach Kanada, auf der ich stolz einen Gamegear, die Konkurenz des Gameboy, mitführte mit extra Zusatzakku, so dass fünf Stunden Spielspaß an Bord möglich waren. Was für ein großes Gerät mit Zusatzcassetten mit den Spielen und es konnte weder fotografieren, noch konnte man telefonieren oder Musik hören. Da hat die technische Entwicklung der letzten 30 Jahre doch Erhebliches geleistet.
Langsam steigt die Aufregung. Aber noch sind zwei Wochen Alltag mit Kursen und noch der Schützenball und Chorkonzert. Also keine Langeweile und genug Ablenkung, um nicht ständig zu überlegen, was ich noch mitnehmen muss, etc.
Kleine Reisegeschenke
Die letzten Kurse sind vorbei und neben ganz vielen guten Wünschen habe ich zwei besondere kleine Geschenke erhalten. Einen kleinen Flaschenöffner mit Verschluss, wird bestimmt seine Dienste leisten können. Und selbstgebastelt die Heimwehbox mit Maßband, bei der ich jeden Tag ein Stück abschneiden kann und sehe, wie viel Zeit mir noch bleibt bzw. wie bald ich wieder daheim bin.
Nur noch ein Wochenende, nochmal alles waschen und dann packen. Und versuchen alle Lebensmittel noch aufzuessen, die sonst schlecht werden. Im Garten sind noch letzte Pastinaken und ein paar Kartoffeln aus eigener Ernte und die letzten Tomaten warten verspeist zu werden.
Auch die längste Reise beginnt mit der ersten Fahrt
Mit der Bahn ging es von Oschersleben nach Berlin. Erster Test meiner Unterhaltungssoftware für viele Fahrt-, Flug- und Wartestunden. Und erster Praxistest für Wege mit vollem Gepäck. Die Tasche rollt gut, steht aber nicht allein, nur angelehnt. Rücken tut etwas weh, aber ich weiß nicht, ob das am Gepäck liegt, fing schon am Sonntag etwas an, versuche zu dehnen und hoffe, das gibt sich wieder.
Boardkarten sind per Mail angekommen, aber ich muss trotzdem zwei Stunden vor Abflug da sein und das Gepäck aufgeben. Jessica will mich vielleicht begleiten, letzte Umarmungen für lange Zeit.
Aber heute erst noch mal zusammen Abschied und Geburtstag und Weihnachten vorfeiern.
